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Quelle: Bloggerjury |
Produktinformation:
Herausgeber : LYXErscheinungstermin : 25. März 2025
Auflage : 1. Aufl. 2025
Sprache : Deutsch
Seitenzahl der Print-Ausgabe : 544 Seiten
Lesealter : Ab 16 Jahren
Klappentext:
Ich habe dieses endlose Ende in mir, aber du fühlst dich nach Anfang an
Keaton fühlt sich schon lange wie ein Außenseiter in seiner Familie. Am liebsten würde er dem Parfüm-Imperium den Rücken kehren, wäre da nicht das Testament seines Vaters. Als er nach einer Möglichkeit sucht, das Erbe auszuschlagen, stößt er auf ein Geheimnis, das ihn zur Familie von Kenna führt - einem der gefragtesten It Girls Londons. Um diese Spur zu verfolgen, bucht Keaton sie als Model für eine große Werbekampagne von Evergreen, rechnet aber nicht damit, dass hinter Kennas sorgenfreier Fassade eine verletzliche junge Frau steckt, die ihn immer mehr fasziniert. Und plötzlich könnte die Wahrheit nicht nur Keatons Leben auf den Kopf stellen, sondern auch das zarte Band zwischen Kenna und ihm zerstören.
(Quelle: LYX Verlag)
Meine Meinung:
Ich habe Eternal Ending, den finalen Band der Evergreen Empire Trilogie, mit einem bittersüßen Gefühl gelesen. Es war wie ein langsames Loslassen einer Geschichte, die mich über drei Bände hinweg begleitet, berührt und immer wieder überrascht hat. Dieses Mal stehen Keaton und Kenna im Mittelpunkt, zwei Figuren, die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein könnten und doch mehr gemeinsam haben, als es zunächst scheint.
Keaton war für mich schon in den vorigen Teilen eine Figur, die viel Raum zum Nachdenken ließ. Er wirkte immer wie jemand, der zwischen den Zeilen lebt, nie ganz greifbar, aber gerade deshalb so spannend. Jetzt endlich erleben wir seine Sicht der Dinge, sein inneres Ringen zwischen Pflicht und Selbstbestimmung, zwischen Loyalität und Freiheit. Seine Verbindung zum Familienunternehmen, dem berühmten Parfüm-Imperium – ist nicht freiwillig, sondern an Bedingungen geknüpft. Und genau diese innere Zerrissenheit zieht sich wie ein leiser Strom durch seine Kapitel.
Kenna dagegen wirkt auf den ersten Blick wie das Klischee eines It-Girls, wunderschön, präsent, selbstbewusst. Doch je weiter man liest, desto klarer wird: Diese Oberfläche täuscht. Unter all dem Schein verbirgt sich eine junge Frau, die gelernt hat, ihre Verletzlichkeit hinter perfekten Posen zu verstecken. Eine, die ihre eigene Geschichte längst nicht mehr laut ausspricht. Ihre Gedankengänge, ihre feinen Beobachtungen und ihr Bedürfnis, sich endlich verstanden zu fühlen, haben mich tief berührt.
Was Merit Niemeitz ausmacht, ist ihre Sprache. Sie schreibt nicht, sie fühlt in Buchstaben. Ihre Sätze sind nicht laut oder dramatisch, sondern fließen ruhig, melancholisch und tief. In Eternal Ending schafft sie es, selbst Nebensätze mit Bedeutung aufzuladen. Immer wieder bin ich an kleinen Formulierungen hängen geblieben, weil sie wie zufällig genau das ausdrücken, was ich nicht in Worte hätte fassen können. Es ist, als ob sie direkt in die Zwischenräume unserer Gedanken schreibt. Dorthin, wo es weh tut, aber auch heilt.
So sehr ich das Buch insgesamt mochte, gab es auch ein paar Momente, die für mich nicht ganz rund waren. Die Enthüllung des Familiengeheimnisses war unerwartet. Nicht schlecht, aber sie hat mich zunächst aus dem Lesefluss geworfen, weil sie so plötzlich kam. Dennoch: Sie hat für beide Charaktere Sinn ergeben, besonders für Keaton, dessen Handlungen dadurch rückblickend verständlicher wurden.
Keaton und Kenna sind zwei Menschen, die lernen mussten, sich aus der Erwartungshülle anderer zu befreien. Und sie tun das nicht perfekt, nicht gradlinig, aber auf eine Weise, die echt ist.
Ein Buch, das nicht schreit, sondern flüstert. Das nicht unterhält, sondern bewegt. Und ein würdiger Abschluss einer Reihe, die mich von Anfang an begleitet hat.
Fazit:
Für alle, die Tiefe suchen und sich trauen, zwischen den Zeilen zu lesen.
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